Reiki wird in Japan als ein lebenslanges Praktizieren verstanden, als ein Weg, der sich über Jahrzehnte erstreckt. Das Wort Weg bedeutet für das Leben, dass er gegangen werden muss. Dieser Weg ist eine nie versickernde Herausforderung: immer wieder aufs Neue stehst Du am Anfang und bleibst ein ewiger Schüler. Reiki will Dich ganz – Deine ganze Hingabe, Deine ganze Liebe, Dein ganzes Leben. Das bedeutet nicht, dass Du in Deinem Leben nichts anderes machen kannst, auβer Reiki. Aber Du machst alles mit Reiki – mit Deiner ganzen Liebe, Deiner ganzen Hingabe, mit Deinem ganzen Herzen. Du lernst es. Stetig. Immer wieder aufs Neue. Immer am Anfang. Du lernst es, Dich in den Dingen zu verlieren, eins mit ihnen zu werden.
Die japanische Kultur unterscheidet sich von der westlichen, unter anderem in ihrem hierarchischen Aufbau. Ich will damit nicht sagen, dass der Westen keine Hierarchien kennt – sehr wohl, aber auf eine andere Weise. Wie schnell oder langsam ein Schüler in bestimmte Reiki-Grade eingeweiht wird, entscheidet in Japan sein Lehrer. Manche Schüler kommen nie über den ersten Grad hinaus, manche – erst nach Jahrzehnten des Praktizierens. Ein Gutes hätte dies aber auch für die westliche Kultur – das Bewusstsein, dass man über den Grad des Schülers im Leben nie hinausgelangen wird.